Konzept der Energiesynchronisationsplattform
Das Konzept der Energiesynchronisationsplattform beschreibt die Architektur aus Komponenten, Schnittstellen und Datenmodellen zur Automatisierung und Standardisierung des Energieflexibilitätshandels sowie die Integration der relevanten Stakeholder. Umgesetzt wird das Konzept der Energiesynchronisationsplattform durch die Unternehmensplattform und Marktplattform.
Die Energiesynchronisationsplattform gliedert sich in zwei Teilplattformen, die Unternehmensplattform und die Marktplattform, die über eine Schnittstelle zum Datenaustausch und zur Interaktion befähigt sind. Die Energiesynchronisationsplattform beschreibt damit das Zusammenspiel mehrerer Unternehmensplattformen auf einer zentralen Marktplattform, um informationstechnisch unterstützten Energieflexibilitätshandel transparent durchzuführen. Eine Unternehmensplattform bietet hierfür in einer service-orientierten Infrastruktur die notwendigen Funktionalitäten für die informationstechnische Anbindung und die Ansteuerung von energieflexiblen Produktionsprozessen und -infrastruktur. Die Marktplattform kann als multilaterale Plattform bezeichnet werden, die es ermöglicht, verschiedene Energieflexibilitätsmärkte und Services anzubinden und anzusteuern.
Die Aufteilung der Energiesynchronisationsplattform in zwei logische Plattformtypen ist notwendig, um deren spezifisches Domänenwissen sowie die Technologien und Methoden sicher zu kapseln, ohne den Betrieb und die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems zu beeinträchtigen. Die Energiesynchronisationsplattform stellt dabei den übergeordneten Rahmen für die Zusammenarbeit der Unternehmensplattform und der Marktplattform dar. In diesem globalen Rahmen werden Stakeholder, technische Schnittstellen, Datenflüsse und Regularien für eine erfolgreiche Interaktion und Integration der eigentlichen Softwareplattformen, namentlich der Unternehmensplattform und Marktplattform, definiert.
Die Energiesynchronisationsplattform sieht mehrere parallel existierende Unternehmensplattformen vor, welche z.B. die Flexibilität von angeschlossenen energieflexiblen Anlagen und Prozessen bereitstellen. Für die Bereitstellung und Orchestrierung sind verschiedene Services auf der Unternehmensplattform notwendig. Demgegenüber steht als Intermediär eine mit allen Unternehmensplattformen über eine uniforme Schnittstelle kommunizierende Marktplattform. Durch den Aufbau der Marktplattform als multilaterale Plattform wird für Unternehmen der Zugriff auf eine Vielzahl existierender und zukünftiger Märkte sowie Plattformen und unterstützender Services ermöglicht. Damit Unternehmen Flexibilität vermarkten können, werden auch über die Marktplattform verschiedene Services bereitgestellt und ausgeführt. Diese unterstützen die Unternehmen in verschiedenen Aspekten der Flexibilitätsbereitstellung, der Flexibilitätsbewertung und des Energieflexibilitätshandels.