Metastudienanalyse
Die Anwendung unterschiedlicher Methoden sowie ein fehlendes übereinstimmendes Verständnis zentraler Potenzialbegriffe sorgte bisher dafür, dass Potenziale weder vergleichbar noch Rahmenbedingungen klar definiert waren. Die durchgeführte Metastudienanalyse zur Identifikation relevanter Aspekte bei der Potenzialermittlung trägt zu einer einheitlichen Definition und klaren Abgrenzung der unterschiedlichen Potenzialbegriffe bei.
Es existiert bereits eine Vielzahl an Studien, die entsprechende Potenziale verschiedener Branchen untersuchen. Allerdings werden hier teilweise erhebliche Streuungen bei den ausgewiesenen Potenzialen deutlich. Gründe hierfür sind die Anwendung unterschiedlicher Methoden sowie ein fehlendes übereinstimmendes Verständnis zentraler Potenzialbegriffe.
Ziel der Untersuchung war die Identifizierung relevanter Problemfelder im Kontext der Erhebung von Flexibilitätspotenzialen in der Industrie und die anschließende Entwicklung einer transparenten Methodik. Zu diesem Zweck wurden im Rahmen der Metastudienanalyse die verwendeten Methoden zur Potenzialerhebung von ca. 30 Studien analysiert. Darauf aufbauend wurden relevante Aspekte bestimmt, anhand derer die Methoden verglichen und Problemfelder identifiziert werden können. Die Metastudienanalyse ergab deutliche Unterschiede hinsichtlich der identifizierten Problemfelder.
Für eine einheitliche Definition wurden fünf relevante Potenzialbegriffe festgelegt. Die Abbildung zeigt, wie sich die einzelnen Potenziale aus Schnittmengen bzw. Teilmengen übergeordneter Potenziale ergeben. Ferner wurden diesen Begriffen jeweils Parameter zugeordnet, die für deren Ermittlung erhoben werden müssen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die klare Unterscheidung zwischen Lastreduktion und -erhöhung. Die reine Ausweisung eines Potenzials zur Lastflexibilisierung ist nicht ausreichend, da Reduktion und Erhöhung der Last in der Regel nicht in gleichem Maße möglich sind.
Um eindeutig zwischen Flexibilitätspotenzialen, die bereits heute zur Verfügung stehen, und solchen, welche erst zukünftig gehoben werden können, abzugrenzen, wurden die Begriffe Flexibilitätspotenziale und Flexibilitätsperspektiven eingeführt. Letztere bezeichnen Potenziale, die erst durch technische Eingriffe am Prozess umgesetzt werden können. Hierbei ist zu beachten, dass alle fünf Potenzialbegriffe unabhängig vom Zeithorizont definiert sind und daher sowohl für heutige Potenziale als auch für zukünftige Perspektiven erhoben werden können.