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Unternehmensplattform

3Informations- und Kommunikationstechnik

Unternehmensplattform

Die Unternehmensplattform als ein Teil der Energiesynchronisationsplattform stellt das modulare, serviceorientierte, sichere und nach außen gekapselte informations- und kommunikationstechnische System innerhalb eines Unternehmens dar. Sie ist der Befähiger für Unternehmen zum automatisierten Energieflexibilitätshandel über eine Vermarktungskomponente mit über die Marktplattform vermittelten Services. In der Unternehmensplattform finden einerseits Aufnahme, Aggregation, Analyse und Optimierung von Prozess- und Produktionsdaten statt sowie andererseits die energiesynchrone Steuerung und Regelung der Systeme, Anlagen und Komponenten. Die Unternehmensplattform ermöglicht damit einen energieflexiblen Ablauf der Produktion.

Die Unternehmensplattform ist eine Umgebung, um die Energieflexibilitätsmaßnahmen im Unternehmen über einen Service zu aggregieren sowie über die Vermarktungskomponente an den Energiemärkten zu platzieren. Diese Funktion wird durch folgende Komponenten ermöglicht (siehe Abbildung):

Der Marktplatz für Services bietet den Einstieg in die Nutzung der Produktions-IT. Ähnlich zum bekannten Konzept des AppStores auf Smartphones ist hier eine Übersicht aller im Unternehmen verfügbaren Services zu sehen. Aus diesen Services können dann die für die jeweilige Aufgabenstellung passenden Services ausgewählt werden, welche alle notwendigen Funktionalitäten abdecken.

Die Platform Services ermöglichen das automatisierte Bereitstellen der über den Marktplatz ausgewählten Services sowie das Erzeugen der für die Bereitstellung notwendigen Automatisierungsroutinen. Sie sind somit ein Teil der Schicht »Platform as a Service« (PaaS) der Unternehmensplattform, auf deren Basis »Software as a Service« (SaaS) realisiert wird.

Die Schnittstelle Infrastructure as a Service (IaaS Interface) stellt das Bindeglied zwischen der Unternehmensplattform und der Hardware dar, auf welcher die Unternehmensplattform bereitgestellt wird (Iaas Provider). Je nach Betriebskonzept kann die Hardware hier entweder in Form eines unternehmenseigenen Rechenzentrums genutzt oder als Cloud-Angebot angemietet werden, beispielsweise bei Microsoft Azure oder Amazon WebServices.

Der Manufacturing Service Bus (MSB) ist die zentrale Komponente der Unternehmensplattform. Über den MSB werden Informationen zwischen Services und Komponenten verteilt (hauptsächlich EFDMs). Es ist eine Middleware, an die bestehende IT-Services angeschlossen werden können. Der MSB unterstützt dabei verschiedene offene und standardisierte Kommunikationsprotokolle.

Der Smarte Konnektor ist eine Softwareschnittstelle, die es ermöglicht, Steuerungsdaten mit IT-Systemen und Cloud-Komponenten zu verbinden und damit Steuerungs- und Energiedaten aus unterschiedlichen Quellen zu integrieren. Hierzu werden Kommunikationsprotokolle, Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) und Netzwerkprotokolle möglichst echtzeitnah übersetzt.

Der Energieflexibilitätsmanagementservice (EFMS) dient als Repository für die vom Smarten Konnektor oder anderen Services erstellten EFDM-Objekte des Industrieunternehmens. In seiner weiteren Funktion als Broker, übermittelt der EFMS die EFDM-Objekte über den MSB an daran interessierte Services (Vermarktungsservice, Optimierungsservice, etc.) weiter.

Der Markt(plattform)informationsbeschaffungsservice (MIBS) ermöglicht die Beschaffung von Informationen aus über die MP vermittelten Services zur Nutzung auf der UP (z. B. Informationen zu Strompreisentwicklungen). Der MIBS fungiert dabei als Schnittstelle für die Anbindung dieser externen Services.

Die Vermarktungskomponente ermöglicht die Kommunikation zwischen Unternehmensplattform und über die Marktplattform vermittelten Vermarktungsservices (z.B. Aggregator-Flexibilitätshandel). Die Vermarktung von zuvor in der Unternehmensplattform ermittelter Energieflexibilität kann in dieser Komponente manuell angestoßen werden oder vollautomatisiert geschehen. Der Vorteil aus Nutzersicht ist hier, dass der Vermarktungsprozess unabhängig vom Zielmarkt einheitlich und in einem zentralen System gesteuert wird. Die Vermarktungskomponente übernimmt im Hintergrund die vermarktungsservicespezifische Kommunikation und die nötige Transformation zwischen EFDM und vermarktungsservicespezifischem Datenmodell. Die Transformation wird von einem entsprechenden Vermarktungsadapter in der Vermarktungskomponente durchgeführt.