Whitepaper zum Spot-Markt Design 2030-2050: I & II & III
Zukünftig bedarf es eines Strommarktdesigns, das Netzrestriktionen und Flexibilitätspotentiale – insbesondere auf der Nachfrageseite – berücksichtigt.
Damit Unternehmen das Stromnetz durch energieflexible Technologien entlasten und dadurch die Kosten für den Netzausbau und den Netzbetrieb sinken können, muss die strikte Trennung von Markt und Netz in Zeiten eines ansteigenden Anteils Erneuerbarer Energien aufgehoben werden. Vielmehr bedarf es eines Marktdesigns, das Netzrestriktionen und Flexibilitätspotentiale – insbesondere auf der Nachfrageseite – berücksichtigt. Im Rahmen dreier SynErgie Whitepaper erarbeiteten renommierte Forschungseinrichtungen zusammen mit internationalen Wissenschaftler*innen und Expert*innen aus der energiewirtschaftlichen Praxis eine gemeinsame Zielrichtung, wie Strommärkte im Hinblick auf ein zukünftiges Stromsystem gestaltet werden sollten.
Das SynErgie Whitepaper Electricity Spot Market Design 2030-2050 plädiert für ein Stromsystem, das regional differenzierte, nodale Strompreise erlaubt. Der Übergang hin zu nodalen Strompreisen sollte dabei nach Möglichkeit in einem großen Schritt erfolgen, um möglichen Pfadabhängigkeiten sowie politischen Unsicherheiten vorzubeugen.
Das SynErgie Whitepaper Electricity Market Design 2030-2050: Moving Towards Implementation konkretisiert diese Überlegungen. Eine Einführung von nodalen Strompreisen in Deutschland erfordert eine gründliche und ganzheitliche Diskussion der detaillierten Ausgestaltungsoptionen und politischen Instrumente. Das Whitepaper beleuchtet dabei wesentliche ökonomische, regulatorische und technologische Aspekte und enthält erste Leitlinien für eine Umsetzung von nodalen Strompreisen in Deutschland.
Das SynErgie Whitepaper Electricity Market Design 2030-2050: Shaping Future Electricity Markets for a Climate-Neutral Europe, welches gemeinsam mit Partner*innen des europäischen Großprojektes OneNet sowie weiteren internationalen Strommarkt-Expert*innen erarbeitet wurde, überführt die Ergebnisse aus den vorausgehenden Whitepapern in einen gesamteuropäischen Kontext. Das Whitepaper geht dabei der Frage nach, wie verschiedene Marktdesignoptionen im europäischen Verbundsystem zusammenwirken und wie der Übergang eines Landes oder mehrerer Länder in ein nodales Preissystem auf europäischer Ebene erfolgreich gestaltet werden kann. Insgesamt scheint ein Übergang einzelner Länder in ein nodales Preissystem möglich und sinnvoll, wobei eine (vorübergehende) Ko-Existenz verschiedener Marktdesigns in der EU mittels entsprechender Ansätze erfolgreich gemangt werden kann. Zudem könnte bereits jetzt ein sogenannter „Schatten-Solver“ eingesetzt werden, um parallel zur heutigen zonalen Markträumung wichtige Erkenntnisse über die konkreten Auswirkungen eines knotenscharfen Preissystems in Europa zu gewinnen.