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SynErgie startet in die dritte Förderphase

Das Kopernikus-Projekt SynErgie ist im Sommer 2023 mit über 70 Projektpartnern in die dritte Förderphase gestartet. Die erarbeiteten Lösungen aus den vorherigen Förderphasen sollen nun praktisch umgesetzt und validiert werden.

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Die Industrie verbraucht fast die Hälfte des Stroms und ein Drittel der Wärmeenergie in Deutschland. Bei geringer Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien kann die Industrie ihre Strom- und Wärme-Nachfrage anpassen, um Engpässe zu vermeiden, während überschüssiger Strom genutzt werden kann, um ihren Verbrauch bewusst erhöhen. Das sogenannte industrielle „Demand Side Management“ ist entscheidend für eine erfolgreiche Energiewende, um das Gleichgewicht zwischen Stromangebot und -nachfrage aufrechtzuerhalten und Stromnetzausfälle zu verhindern. Hier setzt das Kopernikus-Projekt SynErgie an. Es befindet sich nun in der dritten Förderphase (2023-2026) welche die erarbeiteten Lösungen aus der ersten Förderphase (2016-2019) und zweiten Förderphase (2019-2023) praktisch umsetzt und validiert.

Worum es in dem Forschungsprojekt geht

Das SynErgie-Projekt strebt bis 2026 an, die technischen, marktseitigen und sozialen Bedingungen zu schaffen, um den Energieverbrauch der deutschen Industrie effektiv an das schwankende Energieangebot anzupassen. Dadurch kann sich Deutschland zu einem internationalen Leitanbieter für energieflexible Industrieprozesse und Technologien zu entwickeln. Das Projekt setzt auf innovative Ansätze im industriellen Demand Side Management, um Produktionsprozesse flexibel an die schwankende Energieversorgung anzupassen und so zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende beizutragen. Dies führt zu verbesserten Bedingungen bei der Energiebeschaffung für Unternehmen und erschließt für das Stromsystem zusätzliche und leicht verfügbare Flexibilitätskapazitäten. Ziel ist, die Energiewende mithilfe erneuerbarer Energien gesellschaftlich akzeptiert und kosteneffizient umzusetzen.

Modellregion Augsburg ist Schwerpunkt des Demonstrationsvorhabens

Im Sommer 2023 startete das Projekt in die dritte Förderphase, die vor allem auf Transfer und Umsetzung abzielt. Eine besondere Rolle hat hierbei die Energieflexible Modellregion Augsburg, denn dort werden einige der erarbeiteten Lösungen in die Praxis umgesetzt und validiert sowie der Transfer auf weitere Regionen analysiert.

Die Energieflexible Modellregion Augsburg betont die ganzheitliche Herangehensweise bei der Umsetzung industrieller Energieflexibilität, indem technische, ökonomische und personelle Faktoren berücksichtigt werden. Regionale Aspekte wie die Herausforderungen der Netzbetreiber und Lieferanten sowie gesellschaftliche Fragestellungen spielen ebenfalls eine Rolle, besonders angesichts der wachsenden Elektrifizierung der Mobilität.

Das Arbeitsgebiet fokussiert sich auf die Integration von Unternehmen in Unternehmens- und Marktplattformen, basierend auf Erkenntnissen der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT), wobei die Modellregion IKT-Konzepte in realen Tests für Energieflexibilität anwendet und erprobt. Die Kooperation mit den Bereichen Produktionsprozesse und -infrastruktur ermöglicht eine enge Umsetzung der Energieflexibilisierung in Unternehmen, während die Einbindung regionaler Netzbetreiber und Stromlieferanten in die Modellregion sowohl Angebots- als auch Nachfrage-Know-how und Daten für Flexibilität bereitstellt. Dies erlaubt die Gestaltung repräsentativer Anwendungsfälle für aktuelle und zukünftige Versorgungsszenarien sowie IKT-gestützte Tests von energieflexiblen Fabriken, wodurch Lösungen im Kontext der Energiewende umfassend betrachtet werden können.

SynErgie III setzt sich zu 75 Prozent aus Industriepartnern zusammen

Bei dem Kopernikus-Projekt SynErgie ist die breite Beteiligung der Industrie von entscheidender Bedeutung. Das Konsortium umfasst bereits Unternehmen aus verschiedenen Industriebereichen und unterschiedlicher Größe. Es setzt sich weiterhin zu 75 Prozent aus Industriepartnern zusammen. Dies zeigt die wirtschaftliche Bedeutung von SynErgie für Unternehmen. Eine umfassende Umsetzung der Ansätze zur energieflexiblen Stromnutzung ermöglicht es, das volle Potenzial der entwickelten digitalen Lösungen für Energieflexibilität, Energiewende und Klimaschutz auszuschöpfen und mehr Unternehmen von den Lösungen profitieren zu lassen.

Wir als Koordinierungsstelle des Projekts möchten uns an dieser Stelle für die erfolgreiche Zusammenarbeit der letzten Jahre bedanken. Ohne den unermüdlichen Einsatz aller wäre das Projekt mit Sicherheit nicht so ergebnisreich geworden. Wir freuen uns auf die nächsten Projektjahre mit Ihnen und Euch!